Wir wurden anfangs oft gefragt, wie wir auf die Lofoten als Reiseziel gestoßen sind. Die Antwort darauf ist relativ einfach. Durch Gespräche und Fotos von Freunden und Bekannten von diversen Reisen, waren auch Bilder von den Lofoten dabei, die mich sofort in den Bann gerissen haben. Nach vielen Gesprächen wir wir unsere Reise gliedern sollen und ob wir das Nordkap mitanhängen sollen, entschlossen wir uns für eine 8-tägige Mietwagenrundreise ohne das Nordkap. Zeitlich und anhand der Kilometerangaben wäre es anders nicht zu schaffen gewesen.
TAG 1 (89km)
Die Anreise gestaltete sich sehr anstrengend, da wir zwei Zwischenstopps (Kopenhagen, Oslo) einlegen mussten. In Bodo angekommen übernahmen wir das Mietauto und dann ging es bereits Richtung Fähre. Es lag eine 4-stündige Panromamafahrt vom Festland auf die Inselgruppe der Lofoten nach Moskenes vor uns.
Die Lofoten begrüßten uns mit einer wahnsinnig schönen Mitternachtssonnenstimmung. Nach rund 1 1/2 h Autofahrt konnten wir zu Mitternacht endlich unsere Unterkunft in Mortsund beziehen.
In unserer Unterkunft in Mortsund im Statles Rorbuscenter (unbezahlte Werbung) hatten wir eine kleine Ferienwohnung. Eingerichtet mit Küche, Essbereich und kleinem Wohnzimmer.
TAG 2 (190km) Ramberg, Sakrisoy, Reine, Kvalvik Beach
Der Rambergstrand auf der Nordseite der Flakstadinsel zählt zu den Perlen der Lofoten. Dieser ist bereis von der Straße aus zu sehen und absolut einen Spaziergang wert. Sportliche Aktivitäten wie beispielsweise Kajak fahren ist hier möglich.
In "Anitas Seefood " in Sakrisoy kann man neben Kaffee und Desserts auch frischen Fisch in diversen Variationen genießen. Ein absoluter Geheimtipp. An der anliegenden Holzterasse lässt es ich bei Schönwetter wunderbar verweilen.
Nach einem Fotostopp über dem malerischen Fischerdorf Reine ging es in Richtung Lofoten A°. Den südlichsten Ort der Lofoten. Nicht zu übersehen ist das direkt am Hafen gelegene Stockfischmuseum. Am Eingang wurden wir sehr freundlich von einem Herren begrüßt, der sehr viele Sprachen (auch Deutsch) sprach und uns mit einem Eintritt von 50 NOK und einer deutschen Informationsbroschüre herzlich willkommen hies. Bei einem Besuch erfährt man interessante Fakten über die Produktion von Stock- und Klippenfisch. Dieser, durch Trocknung haltbar gemachter Fisch wird auf den Lofoten auf dachförmigen Holzgestellen aufgehängt.
Nach einer Mittagspause direkt am Meer, beschlossen wir spontan nach Kvalvika Beach zu fahren. Durch die sehr wenigen Parkplätze gestaltete sich die Parkplatzsuche schwierig. Doch wir hatten Glück und ergatterten gerade noch einen. Der traumhafte Strand ist nur zu Fuß zu erreichen. Wir bestritten die Wanderung um 17 Uhr nachmittags und waren zirka nach 1 Stunde an unseren Ziel angelangt. Link -> siehe unten
TAG 3 (159km) Reinebringen, Flakstad Kirche, Nusfjord, Haukland Beach, Utakeiv Beach
Am heutigen Tag hatten wir uns die Wanderung auf die Berge von Reinebringen vorgenommen - den Hausberg des Ortes Reine. Die Aussicht ist das wahrliche Postkartenmotiv der Lofoten. Durch rutschige Waldpfade, hohe Steinstiegen, loses und steiles Gestein (einem nicht zu unterschätzendem Aufstieg) kamen wir nach 2h auf 442 Meter am Gipfel an. Die Anstrengung hat sich gelohnt. Wir genossen die atemberaubende Aussicht und begannen nach einer Stärkung den Abstieg. Diesen schafften wir in 1 1/4 h. ttps://www.travelfreemind.at/2018/08/03/reinebringen-das-postkartenmotiv-der-lofoten/https://www.travelfreemind.at/2018/08/03/reinebringen-das-postkartenmotiv-der-lofoten/
Anschließend besichtigten wir die "Flakstad-Kirka", eine Kirche erbaut aus Treibholz. Der Eintritt beträgt 40 NOK. Die Kirche zählt zu der Zweitältesten auf den Lofoten und ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen.
Der Nusfjord war aufgrund von Nebel und Schlechtwetter nur einen kurzen Besuch wert, hier würde es sich sicher lohnen einen Tag mehr einzuplanen, leider hatten wir die Zeit dazu nicht.
Ein absolutes Muss sind die Strände von Haukland Beach und Utakeiv Beach. Diese präsentieren sich in türkisblauen Wasser und laden zum Verweilen ein. Es bietet sich auch die Möglichkeit eine Wanderung mit Blick auf dem Haukland Beach zu unternehmen. Aufgrund des trüben, nebeligen Wetters wurde uns dies verwehrt.
TAG 4 (116km) Stamsund, Lofotr Museum, Henningsvear
Der Morgen startete sehr regnerisch, sodass wir beschlossen in Richtung Stamsund zu fahren, wo wir vom Auto aus eine kleine Stadtrundfahrt unternahmen. Danach ging es weiter zum Wikinger Museum ("Lofotr", Eintritt 200 NOK pro Person), das einen Häuptlingssitz aus dem 7. Jh. zeigt. Im 83m langem Hauptgebäude wird man durch Gerüche, Geräusche und optische Sinneseindrücke in die Wikingerzeit zurückversestzt. Durch einen Rundwanderweg im Außenbereich gelangt man an diversen alten Gebäuden zur Anlegestelle des Wikingerschiffs "Lofotr". Dies ist ein Nachbau vom früherem 23m langen Gokstadschiff. Bei der kostenlosen Rundfahrt genießt man das damalige "Wikingerflair".
Weiter ging es nach Henningsvaer. Wenn ich an dieses Fischerdorf denke, komme ich immer wieder ins Schwärmen. Besonders beeindruckend war die Farbenfrohheit dieses Ortes. Bunte Blumen und Gassen, inmitten von kleinen Geschäften, Hafenanlegestellen und einem der außergewöhnlichsten Fußballplatzes der Welt. Am Rande des Ortes, liegt der Fußballplatz alleine auf dem letzten Teil der Insel. Die Besonderheit ist mit einer Kamera leider nicht festzuhalten, dazu würde sich am besten eine Drohne eignen.
Diesen Ort muss man umbedingt auf einen Lofotentrip miteinplanen. Im Ortskern kann man durch Lösen eines Parktickets 2h gratis parken.
TAG 5 (25km) Kabelvag, Trollfjord, Magic Ice
In Kabelvag besuchten wir vormmitags das Lofoten-Museum. In mehreren Gebäuden werden Unterkünfte, Boote und Geräte der Lofot-Fischer aus dem 19 Jh. gzeigt. Eine Abteilung ist den Wikingern gewidmet. Besonders mitreißend war ein Film über die damaligen "Leuchtturmfamilien", der in unterschiedlichen Sprachen (auch in Deutsch) gezeigt wurde.
Bereits vor unserem Besuch in Kabelvag buchten wir unsere Tour zum Trolljford für den frühen Nachmittag. Für 750 NOK pro Person, ist man mit einem Schnellboot insgesamgt ca 2h unterwegs. Der Trolljford hat mit seiner 100m Breite und den steilen hinaufragenden Klippen etwas Mystisches an sich und wird seinem Namen (abgeleitet von der norwegischen Mythologie) auf jeden Fall gerecht.
Nach dem Abendessen in Svolvaer besichtigten wir die Schönheiten des "Magic Ice". Dies stellt man sich am besten wie einem rießigen Kühlraum mit traumhaften Eisskulpuren vor. Für 190 NOK (Willkommensgetränk inklusive) taucht man in die magische Eiswelt (nach Ausstattung mit dickem Überwurf, Handschuhen) ein, schlendert durch die irreale traumhaften Skulpturen, testet die Eisrutsche und gönnt sich am Ende einen Eiscocktail an der Eisbar. Echt sehenswert!
In Svolvaer nächtigten wir im Thon Hotel Lofoten (unbezahlte Werbung). Dies war zwar sehr konträr zu Mortsund, dennoch fühlten wir uns sehr wohl.
TAG 6 (7km :D) Tjeldbergtinden, Kriegmuseum
Nach einem kurzen Stadtbummel durch Svolvaer, entschlossen wir uns eine Wanderung auf einem der "Hausberge" von Svolvaer zu unternehmen, den Tjeldbergtinden (367m). Nach 1h Wanderung genießt man eine tolle Aussicht über Svolvaer und Kabelvag. Die Wanderung eignet sich auch für Familien. --> näherer Bericht zur Wanderung folgt.
Abends besichtigten wir das Kriegsmuseum in Svolvaer mit vielen, originalen Ausstellungsstücken rund um die Zeit des 2. Weltkrieges. Regt sehr zum Nachdenken an, man fühlt sich direkt in diese schreckliche Zeit zurückversetzt. Für alle Interessierte auf alle Fälle einen Besuch Wert.
TAG 7 (316km) Fähre Lodingen - Bogenes, Bodo
Heute hatten wir einige Kilometer zum Zurück legen und ein Gefühl der Heimreise lag bereits in der Luft. Zuerst fuhren wir 1 1/2 h zur Fähre nach Lodingen. Von dort an ging es zirka 1h, bis wir
in Bogenes angekommen waren. Beim zweiten Mal "Fähre fahren", fühlte es sich schon an wie "Zug fahren" :). Von Bogenes nach Bodo stand uns nochmals 3 1/2 h Autofahrt bevor. Dabei wurden wir von
tollen Landschaftszügen begleitet.
Das Thon Hotel Nordlys (unbezahlte Werbung) in Bodo lag sehr zentral, sodass wie abends noch einen kleinen Stadtbummel unternahmen und die letzten Stunden in Norwegen bei einem Abendessen genossen.
TAG 8 (16km) Heimreise
Vormittags ging es nach dem Frühstück Richtung Flughafen. Eine tolle Zeit mit vielen Eindrücken liegt hinter uns.
FAZIT:
Die Lofoten sind alle Mal eine Reise Wert. Die Landschaft, das Essen, die Leute - es war einfach atemberaubend. Für Wanderbegeisterte lohnt es sich sicher mehr Zeit einzuplanen, da das Wetter nicht immer mitspielt. Für uns waren 8 Tage ideal.
Zusammengefasst gesagt, wer Natur und Landschaften so faszinierend findet, wie wir, kommt hundertprozentig auf seine Kosten - es war sicher nicht das letzte Mal, das wir Norwegen erkundeten.
Auf der unteren Landkarte sieht man in rot eingezeichnet unsere Fahrtstrecke mit Fährenüberfahrt.
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